Der Masterplan für die Schöneberger Linse von 2022 konzentrierte sich auf Wohn- und Gewerbenutzungen zwischen dem Fernbahnhof Südkreuz und dem S-Bahnhof Schöneberg. Doch im Bereich der Schöneberger Linse und der umliegenden Quartiere besteht ein Mangel an sozialen und kulturellen Angeboten. Der Masterplan Linse 2.0 nimmt diese in den Blick und liefert neue Lösungsansätze. Der Betrachtungsraum wurde nach Süden und Südwesten erweitert.
Der städtische Raum um den Bahnhof Schöneberg bildet einen Knotenpunkt für die Entwicklung der Schöneberger Linse und die Gewerbegebiete Werdauer Weg östlich und Kärntner Dreieck westlich entlang der Trasse der S1. Die mögliche Wiederinbetriebnahme der Stammbahn könnte die Bedeutung dieses Bahnhofs zusätzlich stärken.
Ziel des neuen Masterplans ist, die städtebauliche Trennung durch Sachsendamm und Dominicusstraße zu überwinden, den Bahnhof Schöneberg besser zu integrieren und neue Grünverbindungen zum Priesterweg und südwestlich über die Autobahn hinweg zur Rubensstraße zu schaffen. Gleichzeitig sollen die Fuß- und Radverbindungen nach Friedenau gestärkt werden. Zusätzlich betrachtet der Masterplan die geplante Reaktivierung des Schulstandortes der ehemaligen Teske-Schule, die Neuplanungen für das Sportforum sowie Gespräche mit der Deutschen Bahn hinsichtlich zusätzlicher Eingänge zum S-Bahnhof Schöneberg.
Die wichtigsten und besonders realistischen Maßnahmen wurden in einer finalen Variante mit drei Vertiefungsräumen zusammengeführt:
- Östlicher Vorplatz Bahnhof Schöneberg: Ein öffentlicher Vorplatz am Werdauer Weg soll die Aufenthalts- und Nutzungsqualität erhöhen. Zudem wurden Maßnahmen formuliert, um den Bereich besser in das Stadtgefüge einzubinden, darunter die verbesserte Zugänglichkeit der Bahnsteige, optimierte Querungsmöglichkeiten über den Sachsendamm und die Neuaufteilung des Straßenraums zwischen allen Verkehrsarten.
- Das Gewerbegebiet Werdauer Weg soll behutsam weiterentwickelt werden. Ziel ist die Optimierung der Flächen unter Berücksichtigung vorhandener Nutzungen. Der im Bebauungsplan 7-36 ausgewiesene Grünstreifen soll zu einer öffentlichen, barrierefreien Verbindung für den Rad- und Fußverkehr umgestaltet werden.
- Verlegung der Autobahnausfahrt A103 an der Friedrich-Gerlach-Brücke: Dies könnte die Nutzung einer derzeit brachliegenden Fläche ermöglichen. Die Fläche würde an das Sportforum Schöneberg grenzen und durch eine Grünverbindung unter der Friedrich-Gerlach-Brücke an das benachbarte Baufeld 9 angebunden. Auf dem Baufeld 9 sind öffentliche, kulturelle und soziale Einrichtungen geplant.