Das Holzwurmhaus ist eine beliebte Jugendfreizeiteinrichtung des Trägers SozDia Stiftung Berlin im Norden von Neu-Hohenschönhausen. Der Jugendklub mit ca. 30 Plätzen wurde 1996 am Rand des Landschaftsschutzgebietes Wartenberger/Falkenberger Luch als Niedrigenergiehaus in Holzbauweise errichtet. Das L-förmige Gebäude mit einem zweigeschossigen “Turm” im Eingangsbereich fügt sich mit seiner Holzfassade und dem Gründach in die Umgebung ein. Bei der Umsetzung des komplexen und damals innovativen Entwurfs wurde auf wichtige Elemente zur Abdichtung und Dämmung verzichtet, die in der Planung enthalten waren. Dies führte zu Schäden an der Fassade sowie zu Absenkungen des Bodens. Auch die Haustechnik ist veraltet.
Angesichts des Zuzugs von Familien ist die Einrichtung unverzichtbar. Sie erreicht mit offener Arbeit und Angeboten wie Kochen, Tanzen, Kreativ-Werkstatt und Kino Kinder und Jugendliche, darunter auch viele mit Fluchtgeschichte aus der Gemeinschaftsunterkunft im Dorf Falkenberg. Auch Familien nutzen sie gern. Das große Außengelände bietet Platz für Beachvolleyball, Fußball, Abenteuerspielplatz, Gemüsegarten und eine Bühne. Der Träger SozDia und das Jugendamt planen wegen des hohen Bedarfs eine Erweiterung der Einrichtung, in der ein Familienzentrum sowie Räume für weitergehende sozialpädagogische Angebote ("Hilfen zur Erziehung") angesiedelt werden sollen.
Eine aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung finanzierte Machbarkeitsstudie untersuchte Möglichkeiten zur Sanierung und Erweiterung des Gebäudes. Dabei sollen der naturnahe und innovative Charakter erhalten bleiben und moderne Verfahren ökologischer Holzbauweise angewendet werden. Für die Sanierung und Erweiterung kommen vorgefertigte Elemente zum Einsatz, was die Bauzeit verkürzt und die Kosten senkt.
Der Bestandsbau wird bis auf die Trägerkonstruktion abgetragen und in moderner Holzbauweise mit hinterlüfteter Verschalung erneuert. Ein L-förmiger Erweiterungsbau soll den Baukomplex um einen Innenhof schließen. Wärme wird über eine Wärmepumpe in Kombination mit Solarthermie und ergänzender Photovoltaik-Anlage erzeugt. Das Abwasser soll in eine Pflanzenkläranlage auf dem Gelände fließen und zur Bewässerung genutzt werden.
Die drei Bereiche - Jugendklub, Familienzentrum, Jugendsozialarbeit - werden jeweils eigene Gebäudeteile nutzen. Synergieeffekte ergeben sich durch die enge Kooperation, gemeinsame Projekte und durch multifunktionale Räume für Veranstaltungen, Werkstätten und ähnliches.