Der jahrzehntelang abgeschlossene Block der Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR soll sich zu einem Campus für Demokratie entwickeln. Angesichts seiner Größe, der teilweise denkmalgeschützten Bausubstanz, der komplexen Eigentumssituation und der heterogenen Nutzungen ist eine abgestimmte Entwicklung entscheidend, um die Potenziale des historisch bedeutsamen Ortes für Bildung, Forschung und Erinnerung, Kunst und Kultur zu heben.
Teilweise durch massive Plattenbauten von der Umgebung abgeschirmt, ist das Areal bis heute trotz seiner zentrumsnahen Lage kaum in das Umfeld eingebunden. Die unbefriedigende Verkehrs- und Freiflächensituation und der schlechte Zustand von Schlüsselimmobilien mit hohem Leerstand prägen das Gelände.
Geplant ist, das Areal gemäß seiner historischen wie stadträumlichen Bedeutung weiterzuentwickeln. Die ca. 76.000 Quadratmeter große Fläche soll mit tragfähigen Funktionen belegt werden und langfristig geeignete Räume für Erinnerung, Identitätsstiftung und Bildung bieten. Neue städtebauliche Planungen sollen Nutzungskonflikte lösen und festlegen, welche Gebäude erhalten und welche ggf. abgerissen werden. Um die Entwicklung zu koordinieren und alle entscheidenden Akteure an einen Tisch zu holen, finanziert das Land Berlin, u.a. mit Mitteln des Städtebauförderprogramms, ein Standortmanagement.
2020 wurden die Sanierungsziele für den Block aktualisiert. Im Verkehrs- und Mobilitätskonzept für das Gebiet Frankfurter Allee Nord findet der Campus besondere Berücksichtigung. Im 2022 wurde ein neues Informations- und Leitsystem eingeweiht. Außerdem wurde ein Lichtkonzept umgesetzt. Dazu wurden die vorhandenen Mastleuchten mit modernen, energiesparenden Leuchten ausgestattet und durch beleuchtetet Poller sowie Strahler im Eingangsbereich Frankfurter Allee ergänzt.
Wesentliche Aufgaben können nur in Abhängigkeit zu den Aktivitäten Dritter (Bezirk, Bund, sonstige Eigentümer) erfüllt werden. Dies betrifft insbesondere die Begleitung der Initiative für ein Forum der DDR-Opposition und des geplanten Bundesarchivs. Der Bund hat Anfang 2025 eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung eines Standortes des Bundesarchivs abgeschlossen, aber noch keine Entscheidung über Zeitraum und Bebauungsvariante getroffen.
Ein weiteres Aufgabenfeld trat mit der Übernahme des laufenden B-Plan-Verfahrens durch SenStadt 2022 hinzu. 2025 soll außerdem die öffentliche Erschließung von der Frankfurter Allee sowie der Rusche- und Normannenstraße dauerhaft gesichert werden. Ziel ist die Übernahme durch den Bezirk. Dazu ist ein Ankauf der privaten Flächen geplant.